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Lissabon – Stadt des Lichts

Lissabon, die Hauptstadt Portugals, liegt an der Mündung des Tejo in den Atlantik und zählt zu den ältesten Städten Europas. Bereits die Phönizier gründeten hier im 12. Jahrhundert v. Chr. eine Handelsstation namens Alis Ubo. Nach Karthagern und vermutlich auch Griechen kamen später Römer, die die Stadt als Olisipo zu einem wichtigen Zentrum der Provinz Lusitania ausbauten. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches folgten Westgoten und ab 711 n. Chr. die Mauren, die al-Ushbuna zu einer befestigten, wohlhabenden Stadt machten.

1147 wurde Lissabon im Zuge der Reconquista von König Afonso Henriques zurückerobert und 1255 Hauptstadt Portugals. Im 15. und 16. Jahrhundert erreichte Lissabon seinen Höhepunkt als Zentrum der portugiesischen Entdeckungsreisen. Von hier brachen Vasco da Gama und andere Seefahrer zu neuen Handelsrouten auf; Gewürze, Gold und Kolonialwaren machten die Stadt reich.Ein einschneidendes Ereignis war das verheerende Erdbeben von 1755, das große Teile der Stadt zerstörte. Unter dem Marquês de Pombal wurde Lissabon modern wiederaufgebaut. Im 19. und 20. Jahrhundert erlebte die Stadt politische Umbrüche, darunter die Ausrufung der Republik 1910 und die Nelkenrevolution 1974, die die Diktatur beendete.

Heute ist Lissabon eine dynamische, europäische Metropole mit reicher Geschichte, die Tradition und Moderne vereint. Historische Viertel wie Alfama und Belém zeugen vom kolonialen Erbe, während neue Stadtteile wie der Parque das Nações den Wandel zur modernen Hauptstadt symbolisieren.

Ein gewaltiges Erdbeben besiegelte im Jahr 1755 den wirtschaftlichen Niedergang der Stadt, der bereits Jahrzehnte zuvor schleichend eingesetzt hatte, und sorgte in ganz Europa für Aufsehen. Im 19. Jahrhundert erlebte Lissabon einen Wiederaufstieg.

Torre de Belém

Der Torre de Belém in Lissabon ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Portugals. Er wurde zwischen 1514 und 1520 am Ufer des Tejo erbaut und diente ursprünglich als Verteidigungsturm zum Schutz des Hafens sowie als symbolisches Tor zur Welt während des Zeitalters der Entdeckungen. Der Turm ist ein Meisterwerk des manuelinischen Stils, reich verziert mit maritimen Motiven, Wappen und Ornamenten. Später diente er auch als Leuchtturm und Gefängnis. Heute gehört der Torre de Belém zum UNESCO-Weltkulturerbe und steht als Symbol für Portugals maritime Geschichte und die Blütezeit der Seefahrt.

Neben dem Torre De Belém wartet Lissabon mit vielen weiteren Sehenswürdigkeiten auf, die die Geschichte der Stadt beeindruckend nachvollziehen lässt. Zwischen bunten Gassen, historischen Straßenbahnen und atemberaubenden Aussichtspunkten spürt man den Charme vergangener Zeiten, leider auch an vielen Gebäuden, die mit den typischen Fliesen, den sogenannten Azulejos verkleidet sind.

Diese traditionellen Keramikfliesen schmücken Fassaden, Innenhöfe, Kirchen und Bahnhöfe und erzählen häufig Geschichten aus Geschichte, Religion oder Alltag und verleihen den Gebäuden ihren unverwechselbaren Charme. Am Besten erkundet man diese Charme als Rundfahrt mit einer der Straßenbahnen der Stadt, vorzugsweise mit der Linie 28. Sie rumpeln durch enge, steile Gassen und verbinden viele der schönsten Viertel der Stadt miteinander. Die alten, gelben Wagen stammen teils noch aus den 1930er-Jahren und sind nicht nur Transportmittel, sondern echtes Kulturerbe.

Viele Sehenswürdigkeiten in Lissabon erinnern an Portugals glanzvolle Zeit als Seefahrernation. Das Entdeckerdenkmal (Padrão dos Descobrimentos) ehrt berühmte Navigatoren wie Vasco da Gama oder Heinrich den Seefahrer. Auch im Stadtbild, auf Azulejos und in Museen wie dem Museu de Marinha, spiegelt sich die maritime Geschichte wider – ein zentraler Teil der portugiesischen Identität.

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